Bengalrosa
Klingt Bengalrosa nicht geheimnisvoll und exotisch? Ähnlich reizend wie Chicheringrün, Palatinscharlach oder Florentinerblau. Wer dabei an die kunterbunten Zeichnungen aus „Tausendundeine Nacht“ denkt, liegt insofern nicht falsch, dass es sich bei den poetisch lautenden Namen um Farbbezeichnungen handelt. Und farbenfroh waren die morgenländischen Erzählungen allemal. Im Jargon der Chemiker verliert Bengalrosa an seinem Charme und heißt nur noch Tetrajod-tetrachlor-fluorescein.
Fluoreszierende Rottöne
„Rose bengal“ – wie die Substanz ähnlich häufig heißt - ist unter anderem ein Farbstoff, der zwischen Kirsch- und Bläulichrot ausfällt und fluoreszieren kann. Würdest Du satten Rotton mit Magenta mischen, wäre das Ergebnis Bengalrosa. In der Medizin findet es Einsatz zur Identifizierung bestimmter Gewebetypen beim Screening auf Krankheiten und anderer medizinscher Beschwerden, hat aber noch viele andere Verwendungen, von denen zahlreiche Quellen begeistert berichten.
Bengal-Rosa-Test bei Augenerkrankungen
Die Augenheilkunde verwendet Bengal Rosa zum Nachweis einer Benetzungsstörung des Auges wie der Keratokonjunktivitis sicca. Wer also ein trockenes Auge hat und unter Sehstörungen leidet, kann sich dem Bengal-Rosa-Test unterziehen: Dabei werden Augentropfen verwendet, die dank der auffälligen Farbe Augenkrankheiten zum Vorschein bringen. Der Farbstoff hebt nämlich degenerierte oder abgestorbene Epithelzellen und Muzin auf der Augenoberfläche hervor und stellt so Austrocknungserscheinungen von Binde- und Hornhaut fest – ein klares Warnsignal für den Arzt. Bengalrot – so ein anderer weit verbreiteter Name der Substanz – kann auch beim Screening auf Krebserkrankungen am Auge zum Einsatz kommen.
Rose Bengal bei der Leberdiagnostik
Die fluoreszierenden Eigenschaften von Rose Bengal macht sich auch die Labordiagnostik zunutze. Die rot schimmernde Substanz wird nämlich bei Leberfunktionstests zur Früherkennung von Leberkrebs verwendet. Bei dem Bengal-Pink-Test wird dem Patienten die chemische Verbindung verabreicht und anschließend unverändert von der Leber eliminiert und über die Galle ausgeschieden. Funktioniert die Leber normal, müssen die Farbstoffe innerhalb kurzer Zeit aus dem Blut verschwinden. Anhand der Geschwindigkeit der Prozesse kann dann die Ausscheidungsleistung der Leber festgestellt werden. Acid Red 94, wie die die Substanz vor allem im englischsprachigen Raum oft genannt wird, eignet sich dazu, das Vorhandensein von Bakterien der Gattung Brucella zu testen.
Bengalrosa Lösung mit DMSO
Bei HEILKRAFT fungiert der Farbstoff als Bedarfsgegenstand und wird in einer Lösung mit Reinstwasser Ph. Eur und DMSO in Arzneibuchqualität angeboten. Dadurch besitzt die Lösung einen sehr hohen Reinheitsgrad. Das DMSO unterstützt dabei das Eindringen in organische Oberflächen.
Inhaltsstoffe
Reinstwasser Ph. Eur., 10% Bengalrosa, 10% DMSO Ph. Eur.
Hinweis zur Anwendung
Vorsicht! Stark färbende Lösung, aus Kleidung und Stoffen nicht auswaschbar.